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Windows Hello streikt im Dunkeln: Was Microsoft geändert hat – und was Du jetzt tun kannst

Ein unerwartetes Problem für Nachteulen

Seit dem Windows-Update im April 2025 klagen viele Nutzer über ein kurioses, aber ernstzunehmendes Problem: Die Gesichtserkennung via Windows Hello funktioniert in dunklen Umgebungen plötzlich nicht mehr zuverlässig. Gerade wer sein Notebook im Homeoffice, auf Reisen oder in lichtarmen Besprechungsräumen nutzt, ist betroffen.

Was steckt hinter der Änderung?

Microsoft hat im Zuge des Sicherheitsupdates eine tiefgreifende Änderung vorgenommen. Künftig verlangt Windows Hello bei der Gesichtserkennung zwingend die Nutzung einer Farbkamera. Das mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen – denn Farbinformationen helfen dabei, bestimmte Angriffsszenarien (z. B. mit ausgedruckten Bildern oder Videos) besser zu erkennen und abzuwehren. Doch in der Praxis führt das dazu, dass Infrarotkameras allein nicht mehr ausreichen – gerade sie waren bislang das Mittel der Wahl für zuverlässige Entsperrung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Folge: Licht an oder Umweg nehmen

Für Nutzer bedeutet das: Ohne ausreichende Beleuchtung bleibt das Gerät gesperrt. Der Griff zur alternativen Anmeldung – etwa per PIN oder Fingerabdrucksensor – wird zur Notwendigkeit. Auch das Deaktivieren der Kamera über den Geräte-Manager kann kurzfristig Abhilfe schaffen, indem Windows auf alternative Methoden ausweicht. Doch dieser Workaround ist riskant: Microsoft könnte diese Option mit einem der nächsten Updates sperren.

Sicherheit vs. Komfort: Der altbekannte Spagat

Microsoft stellt mit diesem Schritt einmal mehr die Sicherheit über den Komfort – ein legitimer Ansatz, der allerdings nicht alle Nutzer gleichermaßen glücklich macht. Gerade im geschäftlichen Umfeld, wo Effizienz zählt, sind solche Einschränkungen ärgerlich. Gleichzeitig zeigt sich: Wer auf nur eine Methode zur Anmeldung setzt, riskiert produktive Ausfälle, wenn diese Methode plötzlich nicht mehr verfügbar ist.

Was Unternehmen jetzt tun sollten

Für Unternehmen ist das ein guter Anlass, die eigene Geräteflotte und die eingesetzten Sicherheitsfunktionen zu überprüfen:

  • Sind alternative Anmeldemethoden wie Fingerabdrucksensoren flächendeckend verfügbar?

  • Gibt es klare Richtlinien für sichere, aber auch praktikable Authentifizierungsverfahren?

  • Wie reagieren Mitarbeitende, wenn der Zugang zum System im entscheidenden Moment blockiert ist?

Die IT-Abteilung – oder im Falle kleinerer Betriebe der IT-Dienstleister – sollte proaktiv aufklären und technische Vorkehrungen treffen.

Unser Fazit von backupheld

Bei allen Bemühungen um Sicherheit darf die Usability nicht auf der Strecke bleiben. Systeme, die im Ernstfall nicht zugänglich sind, gefährden nicht nur die Produktivität, sondern auch das Vertrauen in die IT.

Wir von backupheld stehen für einfache, sichere und funktionierende Lösungen – nicht nur beim Backup. Deshalb sagen wir ganz klar: Gute IT beginnt bei der Absicherung, aber hört beim Alltagstauglichen nicht auf.

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte regelmäßig testen, ob alle Anmeldeverfahren wie gewünscht funktionieren – auch bei Dunkelheit.

Quelle: heise.de – Windows: Entsperren mit Gesichtserkennung nicht mehr im Dunkeln